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10.06.16 –
Zum Artikel vom 13. Mai im Bersenbrücker Kreisblatt „Der Teufel steckt häufig im Detail – Planer diskutieren mit Bürgern über den möglichen Verlauf der umstrittenen 380-kV-Leitung“:
„Die Diskussion beschäftigte sich nicht nur mit den im Zeitungsbericht beschriebenen Themen ,Trassenverlauf, Naturschutz und Gesundheit‘. Der Frage der gesundheitlichen Auswirkungen wurde ein erheblicher Stellenwert beigemessen, die Auswirkungen auf den ,Kulturschatz Artland‘, in dem seit vielen Jahren sowohl mithilfe öffentlicher Gelder als auch durch privates Engagement versucht wird, diese strukturschwache Region touristisch zu entwickeln, wurden ebenso angesprochen.
Der Bau einer 380-kV-Megatrasse durch diese in Niedersachsen und Deutschland einzigartige Kulturlandschaft, auf dem Niveau eines Weltkulturerbes eingestuft, würde dieses auch in wirtschaftlicher Hinsicht wichtige Entwicklungspotenzial nachhaltig behindern, wenn nicht sogar zerstören. Besonders verweisen wir auf die sehr große Wahrscheinlichkeit, dass dieser ersten Trasse unter dem Bündelungsaspekt eine zweite folgen wird.
Ein weiterer diskutierter Punkt war der erhebliche Wertverlust von Immobilien und Flächen, die im Einflussbereich der Trasse liegen. Hiermit werden die Betroffenen alleingelassen.
Es wurde im Laufe des Abends mehr als deutlich, dass die Anwesenden diese Trassenplanung aus den genannten Gründen nicht akzeptieren und auch von den lokalen politischen Vertretern entsprechende deutliche Unterstützung erwarten, auch in Bezug auf die Wahl einer Alternativ-Trasse entlang der A 1 bis Neuenkirchen, die immer noch als zu teuer abgetan wird.
Die Aussage des Vertreters der ARL, ,die Planungen haben nicht im luftleeren Raum stattgefunden und jeder müsse seinen Beitrag zur Energieversorgung leisten‘, kann man angesichts der Tatsache, dass in dieser Region durch die Installation zahlreicher Windkraft- und Solaranlagen schon erheblich mehr Strom produziert als hier benötigt wird und dadurch ein beträchtlicher Beitrag zur Energieversorgung geleistet wird, nur als blanke Ignoranz und völlig unangemessen bezeichnen.
Die Bürger sind, das wurde auf jeden Fall deutlich, nicht willens, die Lasten eines Stromnetzausbaues zu tragen, der auf alle die angesprochenen Fragen keine Rücksicht nimmt. Wir dürfen auch nicht davon ausgehen, dass sowieso schon alles entschieden ist, und uns dadurch entmutigen lassen. Das Gute ist, wir sind bundesweit nicht die Einzigen, die dagegen protestieren. Der Strich auf der Karte ist noch lange nicht gezogen und wird es auch nicht, wenn wir uns entsprechend zur Wehr setzen.“
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