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07.11.19 –
Aus Sicht der Grünen sind für einen wirksamen Klimaschutz Maßnahmen zur Reduzierung fossiler Energieträger in allen Sektoren, nämlich der Stromversorgung, der Wärmeversorgung und der Mobilität erforderlich. Um auch auf kommunaler Ebene einige davon umzusetzen haben die Grünen u.a. den Antrag gestellt, die geplante Wohnbebauung des Bahnbrachenquartiers im Plusenergiehausstandard weiterzuentwickeln. Denn die Wärmeversorgung, insbesondere die Heizung der Gebäude beansprucht den größten Teil des bundesweiten Jahresprimärenergiebedarfs. Im Unterschied zu herkömmlichen Gebäuden erzeugen Plusenergiehäuser über das Jahr gesehen mehr Energie als sie selbst verbrauchen. Dabei wird die Sonne als größte regenerative Energiequelle zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Plusenergiehäuser sind längst Stand der Technik geworden und in etlichen Gemeinden Deutschlands als typische Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser oder Gebäude mit anderen Funktionen entstanden. Bei der Planung und Realisierung derartiger Gebäude sind entsprechend gedämmte Außenhüllen (Böden, Wände, Fenster, Türen und Dächer) sowie eine optimale passive und aktive Solarenergienutzung von großer Bedeutung. Da die Standards der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung ohnehin bei allen Neubauten eingehalten werden müssen entstehen bei Plusenergiehäusern nur geringe Mehrkosten. Der Bahnbrachenbereich im Zentrum von Quakenbrück ist der ideale Standort für ein innovatives sowie zukunftsweisendes Wohnquartier im Hinblick auf den Städtebau, die Funktionalität und die Energieversorgung. Daher sollten hier Plusenergiehäuser entstehen, die im Jahresmittel mit der auf ihre Außenhüllen treffenden Sonnenstrahlung nicht nur den eigenen Strom- und Wärmebedarf inklusive Ladestation für Elektrofahrzeuge decken, sondern darüber hinaus noch Strom in das öffentliche Netz einspeisen, so Andreas Henemann. Dies wäre nicht nur ein Beitrag zum dringend erforderlichen Klimaschutz, sondern auch zur nachhaltigen, dezentralen Energieversorgung und Wertbeständigkeit der Immobilien.
Ergänzung von Mai und Dezember 2020:
Das Quartier erhielt inzwischen den Namen „Europaquartier“. Nach intensiven Beratungen konnten die anderen Fraktionen auch davon überzeugt werden, dass hier im zentralen Bereich zwischen Alt- und Neustadt von Quakenbrück Plusenergiehäuser entstehen sollen. Dies wurde in der Stadtratssitzung am 11.05.2020 beschlossen.
Damit auch tatsächlich Plusenergiehäuser im Europaquartier entstehen, haben die Stadtratsgrünen im November 2020 vorgeschlagen, die Grundstücksflächen nicht frühzeitig an Großinvestoren zu verkaufen, sondern zunächst im Bauträgermodell weiterzuentwickeln, damit der Stadtrat das Heft des Handelns bzw. weitere Entscheidungen in der Hand behält. So können dann Bauinteressierte ein Gebäudegrundstück direkt von der Stadt / OLEG erwerben und von dem Bauträger entsprechend dem Masterplan schlüsselfertig ein Plusenergiegebäude erstellen lassen. Dieses Verfahren wurde von den anderen Fraktionen unterstützt und gemeinsam in der Stadtratssitzung vom 07.12.2020 beschlossen. Zu dem Thema hat inzwischen auch ein Hearing stattgefunden. Wir müssen am Ball bleiben.
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