BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Grünen im Artland

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2021

17.07.21 – von Dr. med. Maria Entrup-Henemann –

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2021
und ihre Umsetzung im Landkreis Osnabrück

Unter diesem Thema stand eine sehr informative Veranstaltung der Artland-Grünen im Schützenhof Quakenbrück mit den Referentinnen Anna Kebschull und Maria Entrup-Henemann. Letztere erläuterte den zahlreichen Interessierten zunächst, wie der Begriff der Nachhaltigkeit seit den 60’er Jahren Eingang in zivilgesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Handlungsfelder gefunden hat und sich von zunächst rein ressourcenschonender Interpretation („Die Grenzen des Wachstums“, 1972) weiterentwickelte zu einem Leitkonzept, das heute mit den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales alle Politikfelder verbindet. Die Vereinten Nationen verbanden in der Agenda 2030 von 2015 dieses Konzept mit 17 konkreten Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals = SDG’s), die von der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie übernommen wurden. Zur Erreichung dieser Ziele wurde von den politischen Gremien unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände Indikatoren entwickelt, die messbar machen sollen, wie weit Kommunen diese Nachhaltigkeitsziele erreicht haben bzw. wo Maßnahmen erforderlich sind. Sofern diese Werte statistisch erfasst werden (das System steht noch im Aufbau), sind sie auch abrufbar, so auch für den Landkreis Osnabrück.

Wie aussagefähig diese Werte sind und welchen Stellwert die Nachhaltigkeitsziele im Landkreis Osnabrück haben, wurde anschließend von Anna Kebschull erläutert. Dabei wurde deutlich, dass die Werte auch missverständlich sein können: Z.B. liege der Landkreis bzgl. seiner Krankenhausbetten statistisch im grünen Bereich, was aber auch darauf zurückzuführen sei, dass es im Südkreis sehr viele Spezialkliniken gebe und dies über die Allgemeinversorgung wenig aussage. Auf der anderen Seite stehe der Landkreis hinsichtlich Pflegeheimplätze statistisch im gelben Bereich; hier habe aber gerade die jüngste Vergangenheit gezeigt, dass der Landkreis mit seinen Kapazitäten teilweise noch schlechter gestellte Nachbarkreise mitversorgen konnte. 
Als Herangehensweise zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele stellte Anna Kebschull dar, dass die 17 Ziele nicht einzeln angegangen werden sollen, sondern dass man sich zunächst fünf bis sieben sehr große Themen vornehmen wolle, die Auswirkungen auf mehrere der 17 Ziele hätten, so z.B. das Thema Wasser. Hier reiche das Spektrum von der Abwasserbehandlung über Wasserverbrauch bis Wasserretention usw.. Bei diesen großen Themenfeldern sollen dann im jährlichen Zyklus ganz konkrete Handlungsfelder evaluiert werden.

Im Anschluss an diese Darstellungen ergab sich eine lebhafte Diskussion, in der noch zahlreiche weitere Themen wie Beregnung, Landwirtschaft, Biogasanlagen und Bauleitplanungen zur Sprache kamen. Insgesamt verließen die Teilnehmer die Veranstaltung mit einem Mehrwert an Informationen über die Nachhaltigkeitsziele und politische Arbeitsfelder, die sich hieraus ergeben.

 

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Energie | Klima | Naturschutz

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