Artland-Grüne informieren über Stromspeicher

„Im Zuge der Energiewende nimmt die Bedeutung der Stromspeicher zu, um saisonale Über- und Unterkapazitäten aus erneuerbaren Energien auszugleichen“, lautete die Pressemitteilung der Grünen im Artland zu zwei Vorträgen, die auf großes Interesse stießen.Professor Klaus Kuhnke (Solarenergieverein Osnabrück) sprach in fesselnder Weise über die Speicherproblematik, bevor Alois Plüster „Ecanomic-grid“ vorstellte – ein Konzept, das Neugier weckte, aber auch Zweifel, ob langfristig genug überschüssiger Strom zur kostenlosen Verteilung zur Verfügung steht.

03.03.16 –

Badbergen. „Im Zuge der Energiewende nimmt die Bedeutung der Stromspeicher zu, um saisonale Über- und Unterkapazitäten aus erneuerbaren Energien auszugleichen“, lautete die Pressemitteilung der Grünen im Artland zu zwei Vorträgen, die auf großes Interesse stießen.

Professor Klaus Kuhnke (Solarenergieverein Osnabrück) sprach in fesselnder Weise über die Speicherproblematik, bevor Alois Plüster „Ecanomic-grid“ vorstellte – ein Konzept, das Neugier weckte, aber auch Zweifel, ob langfristig genug überschüssiger Strom zur kostenlosen Verteilung zur Verfügung steht.

„Warum finden Kriege statt?“, fragte Klaus Kuhnke provokant und gab gleich selbst die Antwort: „Der Grund beginnt mit ‚Ö‘. Wenn genug erneuerbare Energien erzeugt würden, bräuchten wir keine Kriege um Öl und Gas.“ Sonne und Wind lieferten genug Energie, um ganz Deutschland und den größten Teil des Globus zu versorgen. Bio-, Geo- und Wasserenergie hätten nicht annähernd dieses Potenzial.

„Energiewende braucht Speicher“, so der Referent; neue Pumpspeicherwerke seien – obwohl 100-mal billiger als Speicherung über Batterien – schwer durchsetzbar. Blei-Akkus seien uneffektiv und umweltschädlich, Benzin berge mit 11000 Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm zwar hohes Energiepotenzial, aber nur 25 Prozent davon komme als Kraft auf den Antrieb: „Autos sind nur Heizgeräte!“ Am beste seien Lithium-Ionen-Batterien.

Elektrogeräte nur zu bestimmten Zeiten einschalten
Weit rentabler als Kurzzeit- seien Langzeitspeicher, noch viel effektiver aber ein Verschieben der Gebrauchszeiten von E-Geräten. „Ein Tipp für uns Männer: Morgens früh Spül- und Waschmaschine anstellen.“ Dieses „Demand Side Management“ werde fachlich korrekt als „Speicherung elektrischer Energie in nicht-elektrischer Form“ bezeichnet. Holz sei nicht die Lösung, Fotovoltaik aber die Zukunft, sagte Kuhnke und stellte ein energieautarkes Sonnenhaus vor. Beim „Öko-Grad“ von E-Autos komme es auf den Strom-Mix an, der getankt werde. Teils kontrovers diskutiert wurde die Frage von Walter Scheier nach der Wasserstofftechnologie, aber auch die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien, deren Zyklen-Ladezahl nach Ansicht eines Teilnehmers realistisch gesehen werden müsse.

Alois Plüster, Solartechniker, Diplom-Umweltpädagoge und einst Student bei Professor Kuhnke, bedauerte den Rückgang der Solar-Technologie nach dem großen „Hype“, fesselte aber mit seinem technisch versierten und doch für Laien verständlichen Vortrag über netzgekoppelte Solaranlagen, die mit Speicher sogar bis zu 80 Prozent des Eigenverbrauchs decken könnten. Wichtig seien ausgereifte Software-Lösungen, Verschieben/Optimieren der Lastspitzen und ein Anpassen des Nutzerverhaltens. Dabei helfe es, ein Last-Profil zu erstellen. Moderne Hausspeicher seien heutzutage multifunktionale Energiemanager bzw. Energieleitzentralen.

Fragen gab es anschließend genug, als er das Konzept „Econamic grid“ vorstellte, bei dem einzelne Stromspeicher zusammengeschlossen und überschüssige Energie kostenlos verteilt wird. Andreas Henemann, Sprecher der Grünen im Artland, hält die Idee für „grundsätzlich nicht schlecht“, aber genug überschüssiger Strom stünde allenfalls zur Verfügung, „wenn der Wind kräftig pustet“. Die Lösung der Zukunft sei die Speicherung über Wasserstofftechnologie. dann könne man beide Stoffe jederzeit wieder zurückverstromen.

Kategorie

Energie

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